Zweite Leichenschau
Auch in Zeiten von Corona findet vor einer Feuerbestattung die sogenannte zweite Leichenschau statt. Durchgeführt wird sie von einem Arzt des Gesundheitsamtes, einer beauftragten Einrichtung der Rechtsmedizin oder einem Pathologischen Institut. So auch im Rhein-Taunus-Krematorium. Hier sind es Ärzte, die im Auftrag des Gesundheitsamtes unter anderem untersuchen, ob eine nicht-natürliche Todesursache vorliegt.
Was sagt das Robert-Koch-Institut?
Das Robert-Koch-Institut hat sich mittlerweile im Zusammenhang mit der Corona Pandemie auch zur zweiten Leichenschau geäußert: „Eine Kremationsleichenschau (zweite Leichenschau) wird in vielen Bundesländern gefordert, unter anderem, um vor der Kremation eine nicht-natürliche Todesursache zu überprüfen. Bei Vorliegen von COVID-19 birgt diese zweite Leichenschau ein zusätzliches Infektionsrisiko. Vor der Durchführung sollte daher eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.“
Wie funktioniert die zweite Leichenschau im Krematorium?
Das Rhein-Taunus-Krematorium ist mit 8 Einäscherungsanlagen eines der modernsten und größten Krematorien Europas. Der Umgang mit Verstorbenen, die sich mit einer sogenannten meldepflichtigen Krankheit infiziert haben, kommt hier in der täglichen Praxis oft vor. Die festgelegten Abläufe wendet man auch bei Toten an, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Die zweite Leichenschau wird immer mit entsprechender Schutzkleidung durchgeführt.
Qualifizierte erste Leichenschau wäre besser
Der Tod einer Person wird in Deutschland immer von einem Arzt festgestellt. Dabei handelt es sich um die sogenannte erste Leichenschau. Wesentlich effizienter wäre es natürlich, wenn bereits diese Leichenschau so qualifiziert durchgeführt würde, dass eine zweite Leichenschau entfallen könnte. Schon alleine die Tatsache, dass bei Verstorbenen, die im Sarg die erdbestattet werden, keine zweite Leichenschau stattfindet, lässt dies als sehr sinnvoll erscheinen. Dafür müssten Ärzte jedoch speziell geschult und die gesetzlichen Vorgaben angepasst werden.